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Der Schacht Konrad in Salzgitter

„Mit Sicherheit Vertrauen schaffen“ - was verbirgt sich dahinter? Die Schachtanlage Konrad ist ein ehemaliges Eisenerz-Bergwerk im Stadtgebiet Salzgitter in Niedersachsen, nahe Braunschweig. In 800 bis 1.300m Tiefe sollen die Abfälle gelagert werden, wo sie auf mehrere Endlagerungskammern in Endlagerungsfeldern in verschiedenen Tiefen verteilt werden. Wie kann man sich eine solche Endlagerungskammer vorstellen?

Sie ist ist 7m breit, 6m hoch und zwischen 100 und 1000m lang.
Der Schacht Konrad sei laut eigener Website aufgrund seiner für ein Eisenbergwerk überdurchschnittlichen Trockenheit besonders geeignet. Eine bis zu 400m dicke Tongesteinsschicht soll die Grube vom Grundwasser abtrennen. Zusätzlich lässt sich sagen, dass das Gebiet tektonisch als ruhig gilt. Dies spricht für eine Eignung als Endlager, weshalb der Schacht ab 1975 auf diese Zwecke hin untersucht wurde.
2002 wurde die Genehmigung (Planfeststellungsbeschluss) erteilt.
Konrad soll maximal 303.000 qm schwach- und mittelradioaktive Abfälle mit zu vernachlässigender Wärmeentwicklung beinhalten.

Konrad - Ein Kurzfilm der offiziellen Website

 

Ist Konrad wirklich so astrein? 

 

2006 wurden zahlreiche Klagen beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingereicht.
Langzeitsicherheit, Störfälle und eventuelle Abgaben von Radioaktivität wurden u.a. darin genannt. Das Urteil wies die Klage ab und auch eine spätere Revision beim Bundesverwaltungsgericht wurde abgelehnt.

Konrad ist genehmigt und es scheint, dass dort die Sicherheit noch am besten gewährleistet ist. Wir können nur hoffen, dass dies wirklich der Fall ist. Aber die Schachtanlage ist begrenzt und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein endgültiger Atomausstieg notwendig ist.

Konrad als Auffanglager für Asse-Müll?

 

Dies wurde zumindest ins Auge gefasst. Die jetzige Genehmigung für Konrad sieht jedoch keine Aufnahme des Asse-Mülls vor. Ein neues Planfeststellungsverfahren sei dafür vonnöten. Außerdem ist Konrad nur für eine bestimmte Masse an radioaktiven Abfällen gedacht. Der Asse-Müll samt kontaminiertem Umgebungsmaterial würden das Kontingent vermutlich übersteigen. Zudem ist nicht alles dort nur schwachradioaktiv und wie gefordert kaum wärmeentwickelnd. Bis die Abfälle in Asse geborgen und neue Genehmigungen erteilt und unterschiedlichste Verfahren ihren Lauf genommen haben, wird noch einige Zeit vergehen. ac