Die 2000 Watt-Gesellschaft

Ein Konzept, das vor allem auch lokal und regional angegangen werden kann, ist die in der Schweiz entwickelte Vision einer 2000 Watt-Gesellschaft.

Dieses integrierte Konzept wurde von Wissenschaftlern der ETH Zürich erarbeitet (s. Badische Zeitung vom 9.1.09). Hier wurde das Ziel formuliert, unseren kontinuierlichen Pro-Kopf-Energieverbrauch in Westeuropa von derzeit 6000 W bis 2050 auf 2000 W zu reduzieren. 2000 W entsprechenden dem heutigen Pro-Kopf-Verbrauch im globalen Mittel, sind mit den Klimaschutzzielen vereinbar und mit erneuerbaren Energien abzudecken. Zuletzt lag der mittlere Energieverbrauch in den 60er Jahren bei diesem Wert, doch mit modernen Technologien und intelligenten Konzepten lässt sich diese Reduktion heute ohne Wohlstandsverlust auffangen.

Das Ziel einer 2000W-Gesellschaft kann durch Optimierungen auf verschiedenen Ebenen erreicht werden. Entsprechende Maßnahmen müssen ansetzen bei der Minimierung der Energieverluste sowohl bei der Erzeugung und Umwandlung von Energie als auch beim Endverbrauch. Das heißt, dass auch die entsprechenden Aktivitäten auf all diesen Ebenen erfolgen können, v. a. bei der energetischen Sanierung des Gebäudebestands, optimierten Verkehrskonzepten und im Verbraucherverhalten.

Auch in Waldkirch können Bürger/innen, Kommune und Betriebe sich mit den verschiedensten Maßnahmen dem 2000 W-Ziel nähern. Verbraucher können umweltfreundliche Verkehrsmittel statt überdimensionierter Autos benutzen, sich energieeffiziente Geräte anschaffen, Verbrauchsgegenstände nutzen statt besitzen und defekte Güter reparieren statt neu zu kaufen. Die Kommune kann durch konsequente Gebäudesanierung, umweltorientierte Verkehrskonzepte und Energiesparberatung tätig werden. Industrie- und Gewerbebetriebe können ihre Material- und Energieeffizienz weiter optimieren. Parallel zur Erhöhung der Energieeffizienz müssen zur Abdeckung des Grundenergiebedarfs aus umweltfreundlichen und erneuerbaren Energien (z.B. Wind- und Wasserkraft) rechtzeitig Konzepte entwickelt werden. Gerade angesichts der noch lange nicht ausgestandenen Wirtschaftskrise können solche Maßnahmen wichtige Impulse für die regionale Wirtschaft geben und langfristig Kosten sparen.