Klima auf der Kippe

Wann die Erderwärmung wirklich kritisch wird

6. Dezember, Deutschlandfunk, Wissenschaft im Brennpunkt

Von Volker Mrasek

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Die Erdatmosphäre soll sich möglichst nicht um mehr als zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit erwärmen. Diese Devise geben Klima­forscher aus, da sonst ein "gefähr­li­cher", nicht mehr kontrollier­barer Klima­wandel immer wahrschein­licher werde.

Dahinter steckt die Annahme, daß es kritische, sogenannte "Kipppunkte" im Klimasystem gibt. Werden sie über­schrit­ten, kommen Prozesse in Gang, die nicht mehr umkehrbar sind. Aus der Erdgeschichte weiß man etwa, daß Grönland zwangsläufig seinen kom­plet­ten Eispanzer verliert, wenn die Arktis zu warm wird. In diesem Fall würde der Meeresspiegel am Ende um mehrere Meter ansteigen. 

Ein anderes Beispiel ist Amazonien: Sein Regenwald könnte aufgrund zu starker Trockenheit flächenhaft abster­ben. Die Erde verlöre dadurch ihre grüne Lunge, es würde noch wärmer. Auch Monsun und Meereszirkulation sind Kipppunkt-Kandidaten. Wissenschaft im Brenn­punkt schildert, wann diese Szenarien nach heutigem Ermessen wahr werden könnten.